Transplantation

Nach einer erfolgreichen Nierentransplantation verbessert sich in der Regel die körperliche Leistungsfähigkeit, erreicht aber ohne Training nicht die Leistungsfähigkeit von Gesunden. Durch Inaktivierung nach der Transplantation, die medikamentöse Behandlung oder mögliche Abstoßungsreaktionen wird der Körper geschwächt, wovon besonders ältere Patienten betroffen sind.

Durch Bewegung, körperliche Aktivität und Rehabilitationssport oder Sporttherapie können diese Prozesse aufgefangen werden und die Leistungsfähigkeit normalisiert und verbessert werden.

Nach einer erfolgreichen Nierentransplantation kann in der Regel nach ca. acht Wochen mit einer Sporttherapie begonnen werden. Vorher muss vom Arzt eine sportmedizinische Untersuchung durchgeführt werden, die eine ergometrische Leistungsuntersuchung einschließen sollte.
Sporttreibende müssen berücksichtigen, dass Erkrankungen, die sich im Verlauf der chronischen Erkrankung entwickelt haben, weiter bestehen können. Veränderungen des Herz-Kreislauf-Systems (z.B. Arteriosklerose) oder des Skelettsystems (z.B. Vorschäden durch Kortisonbehandlung) bedürfen besonderer Beachtung.

In der Bewegungstherapie mit Transplantierten sollten folgende Besonderheiten beachtet werden:

    • Verletzbarkeit des Transplantates in der Leistenregion, direkt unter der Bauchdecke
    • Verminderung der Perfusion des Transplantates bei Überlastung (führt zu Blutdruckspitzen)
    • Nebenwirkungen der immunsuppressiven Therapie:
    • aseptische Knochennekrosen (Corticoidbehandlung)
    • Hypertonie (Ciclosporin A)
    • Erhöhte Infektanfälligkeit durch Immunsuppressiva

Daraus ergeben sich beim Sport für Transplantierte folgende Konsequenzen:

  • Keine Sportarten und Trainingsformen, die zu Verletzungen des Transplantats führen können (z.B. keine „harten“ Spielgeräte)
  • Vermeiden von extremen Dehnübungen im Rumpfbereich
  • Vermeiden der Bauchlage bei gymnastischen Übungen
  • Vermeiden von Erschöpfungszuständen und Überlastung
  • Vermeiden von Blutdruckspitzen
  • Schutz vor Auskühlen und Erkältung
  • Schützen vor Pilzinfektionen (Badeschuhe in öffentlichen Duschen).